Annotation |
"Ein Gärtner ist ein Gärtner ist ein Gärtner." Dagegen läßt sich wohl wenig sagen, es sei denn, bei dem Sprecher handelt es sich um den (apokryphen) Abt Konrad von Burghausen, der seinen Untergebenen Wernher, den Gärtner der Abtei Ranshofen, abkanzelt. Denn Wernher der Gartenaere ist uns - im Gegensatz zu seinem geistlichen Vorgesetzten - durchaus bekannt; und zwar als Verfasser jener auch kulturgeschichtlich interessanten Versnovelle vom Meier Helmbrecht aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts, die von einem Bauernsohn erzählt, der seinen Stand verläßt und zum Raubritter wird. Was der Abt beklagt, ist die Auflösung der - wie er meint gottgegebenen - Ordnung: Der Bauer wird Ritter, der Mönch wird zum Schriftsteller. Das kann doch nicht gut sein! |